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Frauke Hehl
Die arbeitsbewegte Gesellschaft
was folgt?
New Work-Projekte in Deutschland
Trotz new economy und wachsender
Erwerbstätigkeit im IT-Bereich, halten manche Menschen weiterhin hartnäckig daran fest,
dass die Weiterentwicklung weitaus intelligenterer und menschengerechterer Arbeitsformen
notwendig und sinnvoll ist. Burn-out-Syndrome ebenso wie Ausgrenzungserscheinungen an der
gesellschaftlichen Teilhabe lassen darauf schließen, dass mit unserem Arbeitsverständnis
noch nicht alles im Lot ist. So gilt es, vielfältige Bewegungen und Alternativen zu
diesem Sachstand zu entwickeln. Dieser kleine Rückblick auf Aktivitäten und Projekte des
vergangenen Jahres möchte auf die Vielfalt hinweisen, die vielerorten vorhanden ist.
Diese sicherlich unvollständige Auflistung sollte Anregung sein, sich genauer mit den
einzelnen Projekten und Aktivitäten zu befassen und sich nach weiteren Ansätzen zu
erkundigen.
Workstation Ideenwerkstatt
Berlin
Die workstation Ideenwerkstatt Berlin e.V. zum Beispiel setzt wesentlich auf die
simple Tatsache, dass Menschen mehr Raum und Zeit benötigen, um sich finden und ihren
Voraussetzungen gemäß entwickeln zu können. Zu diesem Zweck stehen seit Mai 1998 Räume
zur Verfügung, in denen Ratsuchende sich richtig fühlen, darüber nachzudenken, ob neben
dem mainstream-Arbeitsverständnis auch noch weitere Möglichkeiten bestehen, das
Arbeitsleben zu verbringen. Unterstützend finden sich in diesen Räumen, die real
vorhanden sind und gedanklich weit darüber hinaus wirken, Texte, Informationen und
GesprächspartnerInnen, um sich individuell oder gemeinsam darüber zu informieren, was zu
diesem Themenfeld bereits existiert, angedacht oder auch schon wieder verworfen worden
ist. Angesprochen von diesem Konzept sind alle Menschen, denen daran gelegen ist, sich
aktiv in die Gestaltung der eigenen sowie der gesellschaftlichen Entwicklung einzubringen.
Eine Zielgruppenfixierung gibt es nicht, da gerade die Verschiedenheit der Menschen die
Bereicherung ist, durch die voneinander profitiert werden kann. workstation beginnt bei
jedem einzelnen im Kopf, eine Verbreitung der Gedanken ist, analog zur Entwicklung freier
Kooperationssysteme, wünschenswert. Angst vor Ideenklau besteht nicht, denn gerade das
Gegenteil, nämlich Teilhabe und gemeinschaftliche Weiterentwicklung dieser
Ausgangspunkte, sind die Zielsetzung. workstation beteiligt sich regelmäßig an der
Organisation und Durchführung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen,
unterstützt Menschen bei der persönlichen Orientierung und Zielrealisation und rückt
die Themen Arbeit, Lernen und Leben immer wieder in vielfältiger Weise in den Mittelpunkt
des gesellschaftlichen Selbstverständnisses. So auch, indem Konzepte zu nachhaltigen
Lern- und Beschäftigungsformen durch workstation bei verschiedenen lokalen Akteuren
vorgestellt und eingereicht worden sind. workstation ist innerhalb eines Projekteverbunds
von über 30 Projekten auf der Brache eines ausgedienten Eisenbahnreparaturwerks
ansässig. Dieser Projekteverbund unter dem Namen RAW tempel e.V. möchte das
innerstädtische Areal als Produktionsstätte von Kunst und Kultur, soziokulturellem Leben
und Arbeiten nutzen und entwickeln.1
Neue Ideen zur Erwerbsarbeit in
Lauchammer
Eine der größeren Veranstaltungen des vergangenen Jahres war die Projektwerkstatt Neue
Ideen zur Erwerbsarbeit im September in Lauchhammer/Brandenburg, welche in Kooperation mit
der Kontakt und Beratungsstelle für die neuen Bundesländer und Berlin der
Stiftung Mitarbeit und dem Haus der Möglichkeiten in Lauchhammer organisiert worden ist.
Elf Initiativen aus allen Teilen Deutschlands trafen sich zum Erfahrungsaustausch auf
Einladung der Stiftung Mitarbeit. Trotz sehr verschiedener Hintergrundsituationen bestand
kein Zweifel daran, dass diese Art von Informationsaustausch zur Motivation,
Wissenserweiterung und Vernetzung sehr wichtig ist. So wurde entschieden, eine solche
Projektwerkstatt in jährlichem Rhythmus an wechselnden Orten stattfinden zu lassen. Im
September 2001 werden sich Interessierte zum Thema Neue Ideen schaffen Arbeit
vom 14.-16. September in Dresden bei GALA treffen.2
Sozialistische Selbsthilfe Mülheim,
Köln
Sicherlich schon ein Klassiker unter den Initiativen ist die Sozialistische Selbsthilfe
Mülheim in Köln, welche zusammen mit dem Institut für Neue Arbeit (INA) dort für
kontinuierliche Bewegung und Diskussion rund um den Arbeitsbegriff sorgt. Seit über 20
Jahren wohnen, leben und arbeiten hier rund zwanzig Menschen vieler Altersstufen
miteinander. Erwerbsarbeit, Selbstversorgung/Eigenarbeit und Projektentwicklung (calling)
sind hier miteinander verknüpft. Alles, was der Gruppe wichtig ist, gilt als Arbeit.
Möbel verkaufen und Wohnungsauflösungen machen, Essen kochen, Kinder betreuen und ein
konkretes Projektkonzept mit zu entwickeln oder einen Artikel zu schreiben gelten hier als
gleichwertige Arbeit. Die Ökonomie wird den Gemeinschaftsbedürfnissen untergeordnet, die
Unabhängigkeit von staatlichen Fördertöpfen gewahrt. In diesem Rahmen fördert die SSM
individuelle Selbstentfaltung und verantwortliches Handeln. Im Jahr 2000 wurde die SSM im
Rahmen des Robert Jungk Preis NRW als Zukunftsprojekt ausgezeichnet.3
Kastanienhof Marth
Unter dem Motto Ballungsraum West trifft ländlichen Raum Ost wurde eine
Kooperation mit der Lebens- und Agrarkulturellen Initiative Kastanienhof begonnen.4
Die Grundlage der Zusammenarbeit besteht darin, dass beide einen weitgehend gleichen
Ansatz unter sehr verschiedenen Bedingungen zu realisieren suchen. Ziel ist, sich
konkrete, gegenseitige Unterstützung zu geben und die verschiedenen Projekterfahrungen
auszutauschen sowie auszuwerten.
Auf Initiative einiger Neue-Arbeit-AktivistInnen aus Bochum, Kassel, Berlin und Köln,
fand im Juni 2000 in Köln ein Vernetzungstreffen für interessierte Initiativen statt.
Die Notwendigkeit solcher Vernetzungsaktivitäten wurde bekräftigt, die Überbelastung
vor allem bei den kleineren Projekten gewährt dafür jedoch nicht den notwendigen
Freiraum.
Arbeitskreise Lokale Ökonomie
Ottensen, Hamburg
Seit 1995 ist der Arbeitskreis Lokale Ökonomie e.V., Ottensen, Hamburg und der
Stadtteilladen Neue Arbeit Ottensen aktiv. Der hier gegründete Umsonstladen mit dem Motto
zu schade zum Wegwerfen übt praktische Geldwirtschafts- und Konsumkritik. Der
Laden erfreut sich zunehmender Beliebtheit und zieht die Aufmerksamkeit von
Öffentlichkeit und Medien mehr und mehr auf sich. Die Öffnungszeiten des Ladens
erweitern sich kontinuierlich, da viele der KundInnen von dem Angebot überzeugt sind und
sich spontan zur Mitarbeit entschließen. Weitere Aktivitäten des Arbeitskreises sind ein
PC- und Internetservice und die Gruppe Bewegung und Entspannung. Die
Selbsthilfeeinrichtung ist für Erwerbstätige und Erwerbslose ein Ort offener Begegnungen
und gibt Raum für freiwillige und selbstbestimmte Tätigkeit. So kann sich jedeR selbst
an der Verbesserung der eigenen materiellen und psychosozialen Lebensbedingungen
beteiligen, es ist ein Treffpunkt für Menschen verschiedener Altersgruppen und
verschiedener sozialer Herkunft und gibt dadurch die Chance zum gegenseitigen
Kennenlernen. Wichtige Grundsätze sind für die Beteiligten, sich Zeit zu lassen,
herauszufinden, was ich wirklich will, und weiterhin die Tatsache, dass jedeR
im gesellschaftlichen Prozess wichtig ist. Auch wird aufgerufen, sich gegenseitig zu
fördern und zu helfen. Der Arbeitskreis trägt seine Kritik an der gegenwärtig
herrschenden Sozial und Arbeitsmarktpolitik in die gesellschaftliche Diskussion und
gibt sich mit der Orientierung auf den 1. Arbeitsmarkt seitens Politik und Wirtschaft und
der Verwaltung von Erwerbslosigkeit nicht zufrieden. Menschen dürfen nicht in
ihrer Passivität verharren, sondern benötigen Motivation und individuelle Unterstützung
zur Verbesserung der persönlichen wie der gesellschaftlichen Lebenslage.5
Umsonstladen Bremen
In Anlehnung an den Hamburger Laden gibt es seit einigen Monaten auch den Umsonstladen
Bremen. Die Bremer AktivistInnen nutzen die Erfahrungen aus Hamburg und planten gemeinsam
die Eröffnung eines Ladens in Bremen. Erfahrungswerte aus Hamburg wurden mit den
Ortsspezifika aus Bremen verknüpft und bieten nun auch Bremerinnen und Bremern die
Möglichkeit, sich von den Konsummechanismen zu distanzieren, welche sie nicht länger
unterstützen möchten. Die weiteren Aktivitäten sind zu erfragen. Für das Frühjahr
2001 ist in Berlin ein erstes Infotreffen mit Beteiligung aus Hamburg und Dresden geplant,
um gemeinsam die Entwicklungsmöglichkeiten, basierend auf einer Vernetzung von
Ressourcen, für weitere Umsonstläden zu erörtern.
Eigenart Mühlhausen
Der Verein Eigenart e.V. in Mühlhausen begann seine Aktivitäten ebenfalls wie der
Hamburger Arbeitskreis bereits 1995. Ein altes Pfarrhaus wurde erworben und nach
ökologischen Grundsätzen renoviert und instandgesetzt und bietet seitdem für
Jugendliche und Erwachsene günstigen Wohn- und Arbeitsraum. Die Lebensweise im Haus
richtet sich nach ökologischer Verträglichkeit, es bestehen Vereins- und
Gemeinschaftsräume, Büroräume und Werkstätten. Der Wohnraum gliedert sich in
WG-ähnliche Raumstrukturen sowie kleine Wohnungen. Selbstversorgung, Eigen- und
Austauscharbeit sowie Raum für Selbstverwirklichung sind neben der Schaffung kultureller
Angebote und der Etablierung als Kontakt- und Begegnungsstätte die Projektziele.
Firmengrün-dungen im Bereich Lehmbau und Recycling sollen die Unabhängigkeit von
öffentlichen Mitteln fördern.6
Arbeits- und Lebens-Akademie GALA
Dresden
Den Aufbau einer ganzheitlichen Arbeits- und Lebens-Akademie GALA Dresden betreibt derzeit
ein Dutzend Leute, die sich mindestens monatlich treffen, um der theoretischen Debatte um
Arbeit perspektivisch eine pragmatische Glaubwürdigkeit und Praxisnähe zu verleihen.
Arbeit ist das Gut, welches derzeit über die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
entscheidet. Dass diese Teilhabe für immer weniger Menschen möglich ist, wird durch
Beschäftigung in und mit Maßnahmen zu retuschieren versucht. Doch die Mitglieder von
GALA sehen in dieser Entwicklung auch Chancen zur Veränderung von dem, was unsere
Gesellschaft in Lebensgefüge presst, die nur höchst selten den eigenen Vorstellungen von
Leben entsprechen oder lebenswert sind. Die Unabhängigkeit von öffentlichen Geldern ist
in Dresden ein vieldiskutiertes Thema, ein kleiner Ausweg aus der Abhängigkeit könnten
die GALA-Aktien sein. Für nur zwei DM erwirbt mensch sich das Recht, an der Akademie
mitzuwirken und aber vor allem die schriftliche Garantie, dass niemand der GALAristen
Antwartschaften auf den Job des Aktienkäufers beansprucht. Wie die weitere Entwicklung
von GALA verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen. Alle Beteiligten wollen bis Ende des
Jahres 2001 irgendeine Form des konstruktiven Miteinanders gefunden haben oder sich
ansonsten um gute Erfahrungen bereichert, auf andere Wege begeben.7
Haus der Möglichkeiten Lauchhammer
Das im Herbst 1998 aufgenommene Projekt Haus der Möglichkeiten Lauchhammer,8 welches aus
einer Kooperation des Arbeitsministeriums Brandenburg mit den lokalen Arbeitsämtern, der
WEQUA-Beschäftigungsgesellschaft und dem Konzept von Frithjof Bergmann hervorgegangen
ist, kam durch die Aufnahme einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) mit zweijähriger
Laufzeit zustande. Im Spätsommer letzten Jahres wurde die Verlängerung der ABM in neuer
Besetzung für weitere zwei Jahre durchgesetzt. Im Verlaufe des ersten ABM-Projektes sind
als konkret fassbare Ergebnisse eine Töpferei, einen Nähstube und ein Internetcafé
entstanden. Weitaus weniger sichtbar und doch von viel weitreichender Wirkung sind die in
diesen zwei Jahren gesammelten Erfahrungen der Beteiligten. So gründeten einige von ihnen
zum Ende der ersten ABM den Verein Haus der Möglichkeiten Brandenburg, um das bereits
Erarbeitete und Erfahrene nicht einfach wieder verschwinden zu lassen. Derzeitige
Hauptaktivität des Vereins ist die Nutzung einer alten, denkmalsgeschützten Kirche für
öffentliche Veranstaltungen. Hier finden Lesungen, Konzerte, Politdiskussionen und Feste
statt, hier vermittelt sich auch über Lauchhammer hinaus Motivation und Machbarkeit für
eine zufriedenstellende Lebenswelt.
Neue Arbeit für die Region Gotha
Innerhalb eines Arbeitsförderbetriebes wird seit einigen Monaten Raum und Verständnis
für den Ansatz der Neuen Arbeit nach Frithjof Bergmann eingeräumt. Die Region weist wie
viele ostdeutsche Regionen eine hohe Arbeitslosenquote auf, welche durch ABM und ähnliche
Fördermaßnahmen auf ein etwas sozialverträglicheres Niveau heruntergedrückt wird. Dass
diese Regulierung auch durch ein nachhaltig orientiertes Verständnis von Arbeit und Leben
langfristig erreicht werden kann, darüber ist sich eine Gruppe engagierter Menschen aus
Verwaltung, Wissenschaft und Betroffenen einig. Aus diesem Anlass wurde der Verein Neue
Arbeit für die Region Gotha9 gegründet. Seitdem wird versucht, eine praktikable
Zusammenarbeit von Arbeitsförderung und Wirtschaft herzustellen. Denn die Begrenzung der
Arbeitsfördermaßnahmen gegenüber den Wirtschaftsunternehmen erschwert es enorm, über
diesen Weg sich selbsttragende Unternehmensaktivitäten zu schaffen. Derzeit werden
Lehmziegel per Hand hergestellt. Das Material stammt aus der Umgebung und soll somit auch
die Kreisläufe der lokalen Ökonomie ankurbeln. Eine Automation der Herstellungsprozesse
ist angestrebt, damit der Betrieb marktfähig wird und bleibt. Zu tun was jedeR Einzelne
wirklich will bedeutet hier zunächst, dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Haus der Möglichkeiten Zschopau10 wurde am 28. September 2000 eröffnet.
Ökodorf Brodowin
Das Ökodorf Brodowin11 beteiligt sich an der Projektierung und Realisierung eines
Biodomes und der Entwicklungs und Lernstätte für Neue Arbeit. Zusammen mit den
Landschaftsplanerinnen Anja Brüll und Grit Bürgow soll diese in Selbsthilfe aufgebaut
und betrieben werden. Dieses Projekt soll die Verknüpfung von Neuer Arbeit und
nachhaltiger Ressourcenwirtschaft demonstrieren. Daraus wird ein Kompetenzzentrum
entstehen, welches den Erfahrungsaustausch mit Entwicklungsländern und Krisenregionen
forciert. Der Demeter-Betrieb Brodowin in der Nähe von Berlin ist bereits jetzt Ziel für
Besuchergruppen aus aller Welt. Von den hier entwickelten Konzepten und Impulsen können
MultiplikatorInnen auf ihre Lokalsituationen dann das übertragen, was jeweils bei ihnen
vor Ort sinnvoll ist.
Stiftungsinitiative für Neue Arbeit
Um das Konzept der Neuen Arbeit auch in Deutschland zu stärken, ist die Initiierung einer
Stiftungsinitiative für Neue Arbeit12 geplant. Im Februar 2001 wird ein Treffen mit
Stiftungen und Privatpersonen stattfinden. Das Konzept der Neuen Arbeit wird diskutiert
werden und Initiativträger können ihre Ideen zur Förderung der Neuen Arbeit vortragen.
Am 16. September 2000 wurden in Bochum im Rahmen des Stiftungstags der Gemeinnützigen
Treuhandstelle verschiedene Aktivitäten im Bereich der Neuen Arbeit vorgestellt.
Enterprise Brandenburg
Eine Initiative in Kooperation mit der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken in
Bochum ist das Projekt enterprise Brandenburg13. Es bietet über den GLS-Fonds für
Neue Arbeit Startkapital für junge, erwerbslose Menschen. Das Projekt begleitet diese
jungen Menschen bei der Gründung einer neigungsorientierten Selbständigkeit und
ermöglicht ihnen die unkomplizierte Aufnahme von Kleinkrediten bis zu 12.000 DM. Die
Verzinsung liegt bei fünf Prozent pro Jahr und einer Laufzeit bis zu fünf Jahren. Das
Geld wird von regionalen Beiräten vergeben, die in Notfällen auch Stundungen und
Streichungen von Schulden bewilligen können. Neben der Gemeinschaftsbank beteiligt sich
das Brandenburger Jugendministerium.
Zentrum Neue Arbeit + Neue
Möglichkeiten Kassel
Auch nach Auffassung des Kasseler Unternehmers Bernd Behrens müssen die
Arbeitsstrukturen, die sich in den letzten 200 Jahren entwickelt haben, im Hinblick auf
das neue Jahrtausend überdacht werden. Technologie und Kapital ermöglichen einen
Lebensstandard, der neue Bedürfnisse und Erwartungen an Arbeit nach sich zieht. Bildung
für alle schafft neue Möglichkeiten für neue Arbeit. Mehr Menschen streben Arbeit,
Beschäftigung und Einkommen an. Sie wollen ihre Identität nicht in Arbeitssituationen
verlieren, sondern entwickeln. Arbeit soll jederzeit für jeden Zeit- und Lebensrhythmus
in Vielfalt von Form und Inhalt möglich sein. Arbeit für den eigenen Bedarf ist
gleichwertig mit Erwerbsarbeit. Kompetenz, Qualität, Vernetzung, Wertschöpfung lösen
Einzelkämpfer-Situationen und Kapital-Maximierung ab. Menschen erkennen, was sie wirklich
wollen und können. Dazu setzen sie Technologien ein. Diese Vision ist inspiriert von
Frithjof Bergmann, der diesen Weg zur Identität der Existenz aufzeigt. Die Kasseler
Milleniumstage 1996 mit dem Thema New Work haben den Unternehmer bestärkt mit einem
Projekt zu beginnen. Er hat im Dezember 1998 mit Freunden und Partnern innerhalb und
ausserhalb der Region das Zentrum Neue Arbeit + Neue Möglichkeiten Kassel14 gegründet.
Mit einem Startbudget von 100.000 DM wurden 1999 Open-Space-Veranstaltungen, der
Innora-Innovationstreff im Raum der Möglichkeiten, eine Zukunftswerkstatt und
Projektarbeiten durchgeführt. Bernd Behrens hat seine 100.000-DM-Budget-Zusage auch für
das Jahr 2000 gegeben.
Informationen und Kontakte zu den
Projekten
1 Informationen zum Projektverbund RAW tempel e.V. sind im
Internet unter www.raw-ev.de oder unter Telefon 030-292 46 95 zu erhalten.
2 Informationen, Anmeldungen sowie eine Dokumentation der ersten
Projektwerkstatt sind über die Stiftung Mitarbeit in Berlin zu beziehen:
Ansprechpartnerin ist Christina Rastig, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel.
030/2041079, Fax: 030/42801061. Kontakt zur 1998 gegründeten workstation-Idee lässt sich
telefonisch unter 030/ 61659907 herstellen. Das Eigenheim im web ist erreichbar unter
http://home.snafu.de/workstation, mails landen unter work.station@berlin.de und sonstige
Post ist an workstation im RAW, Revaler Str.99, 10245 Berlin zu adressieren. Bei Interesse
ist ein newsletter per email zu beziehen: workstation subscribe
3 Zu erreichen sind SSM und INA in der Düsseldorfer Straße 74, in
51063 Köln, Tel. 0221- 640 31 52, Fax 640 31 98 Email: ina@link-lev.de, web:
www.thur.de/philo./ina.htm. Über das INA ist die Neue Arbeit mailinglist zu beziehen:
(anmelden unter listserv@link-lev.de, Betreff: subscribe ina-list). Ein Projekt, an dem
sich INA und SSM seit geraumer Zeit beteiligen ist die Entwicklung der ehemaligen
Industriebrache Alter Güterbahnhof Neue Arbeit für Mülheim in
Zusammenarbeit mit der lokalen Agenda Köln: Es geht um die Gestaltung eines
Stadtquartiers nach Kriterien der nachhaltigen Stadtentwicklung. Neue Arbeit führt
Arbeiten und Leben, Wohnen und Wirtschaften mit dem Ziel sozialer, ökologischer und
existenzsichernder Lebensqualität zusammen. Dazu wird eine Stadtteilgenossenschaft
gegründet.
4 Lebens und Agrarkulturellen Initiative Kastanienhof, Dorfstr.
52, 37318 Marth, Tel. 036081/60615, Fax 60618, Email: kastaninen hof@foni.net, Internet:
www.kastanienhof-marth.de
5 Kontakt zum Stadtteilladen Neue Arbeit Ottensen: Nernstweg 10, 22765
Hamburg, Tel. 040 /39 906488 oder 040/39904180, Email: hkgw@vossnet. de.
6 Die aktuellen Infos zu den Aktivitäten von EigenArt e.V. sind in der
Herrenstr. 20, in 99974 Ammern/ Thüringen, unter www. eigenartev .de, Telefon
03601/422415, oder per Elektropost eigenartev@web.de zu erfahren.
7 Zum aktuellen Stand des Projektes Arbeits- und Lebens-Akademien GAL
Dresden: Peter Müller unter Tel. 0351-8027656 oder bei Ronald Blaschke unter Tel/ Fax.
0351/ 310117 oder unter der mailadresse sigus-casalina@t-online.de.
8 Haus der Möglichkeiten, Am Werk 4b, 01979 Lauchhammer,
Tel. 03574/ 892012
9 Mehr Informationen zum Verein Neue Arbeit für die Region Gotha e.V.
sind bei Reinhard Voigt und Sabine Hoyer erhältlich: Südstraße 15, 99867 Gotha, Tel.
03621/737122
10 Kontakt zum Haus der Möglichkeiten Zschopau über Frau Kunz. Sie
gibt Auskunft zu aktuellen und geplanten Aktivitäten: Witzschdorfstr. 15, 09405 Zschopau,
Tel. 03725/ 459876
11 Informationen zum Stand der Entwicklungen des Ökodorf Brodowin
vermittelt Grit Bürgow, Telefon 030/ 4492980
12 Die Stiftungsinitiative wird von Falk Zientz im Rahmen der
Gemeinnützigen Treuhandstelle e.V. koordiniert. Tel. 0700/ 39943689, Email:
falk@zientz.com.
13 Informationen zu enterprise Brandenburg über: Falk Zientz
(Adresse siehe Anmerkung 12) oder bei enterprise direkt (Magdeburger Str. 15, 14770
Brandenburg, Tel. 03381/663402, www.iq-enterprise. de) zu erhalten.
14 Zentrum NeueArbeit + NeueMöglichkeiten Kassel: Die Anfragen zu
diesem Projekt werden von Frau Domeij-Gaul entgegengenommen, Tel: 0561/8102-247, Fax:
0561/8102-270, Ihringshäuser Str. 153, 34125 Kassel, Email: neuarbeit-kassel@behrens.de
oder im Internet unter www.neuearbeit-kassel.de. Frau Domeij- Gaul und Frau Hoyer aus
Gotha sind derzeit dabei, Informationen für die Aktualisierung der homepage über new
work und zu weiteren Vernetzungsaktivitäten zu sammeln und zu koordinieren. Eine homepage
der Forschungsgruppe ZAREWI befindet sich unter www.zarewi.de und gewährt u.a. Einblick
in wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Eigenarbeit.
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