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Frauke Hehl

Die arbeitsbewegte Gesellschaft – was folgt?
New Work-Projekte in Deutschland

Trotz new economy und wachsender Erwerbstätigkeit im IT-Bereich, halten manche Menschen weiterhin hartnäckig daran fest, dass die Weiterentwicklung weitaus intelligenterer und menschengerechterer Arbeitsformen notwendig und sinnvoll ist. Burn-out-Syndrome ebenso wie Ausgrenzungserscheinungen an der gesellschaftlichen Teilhabe lassen darauf schließen, dass mit unserem Arbeitsverständnis noch nicht alles im Lot ist. So gilt es, vielfältige Bewegungen und Alternativen zu diesem Sachstand zu entwickeln. Dieser kleine Rückblick auf Aktivitäten und Projekte des vergangenen Jahres möchte auf die Vielfalt hinweisen, die vielerorten vorhanden ist. Diese sicherlich unvollständige Auflistung sollte Anregung sein, sich genauer mit den einzelnen Projekten und Aktivitäten zu befassen und sich nach weiteren Ansätzen zu erkundigen.

Workstation – Ideenwerkstatt Berlin
Die workstation – Ideenwerkstatt Berlin e.V. zum Beispiel setzt wesentlich auf die simple Tatsache, dass Menschen mehr Raum und Zeit benötigen, um sich finden und ihren Voraussetzungen gemäß entwickeln zu können. Zu diesem Zweck stehen seit Mai 1998 Räume zur Verfügung, in denen Ratsuchende sich richtig fühlen, darüber nachzudenken, ob neben dem mainstream-Arbeitsverständnis auch noch weitere Möglichkeiten bestehen, das Arbeitsleben zu verbringen. Unterstützend finden sich in diesen Räumen, die real vorhanden sind und gedanklich weit darüber hinaus wirken, Texte, Informationen und GesprächspartnerInnen, um sich individuell oder gemeinsam darüber zu informieren, was zu diesem Themenfeld bereits existiert, angedacht oder auch schon wieder verworfen worden ist. Angesprochen von diesem Konzept sind alle Menschen, denen daran gelegen ist, sich aktiv in die Gestaltung der eigenen sowie der gesellschaftlichen Entwicklung einzubringen. Eine Zielgruppenfixierung gibt es nicht, da gerade die Verschiedenheit der Menschen die Bereicherung ist, durch die voneinander profitiert werden kann. workstation beginnt bei jedem einzelnen im Kopf, eine Verbreitung der Gedanken ist, analog zur Entwicklung freier Kooperationssysteme, wünschenswert. Angst vor Ideenklau besteht nicht, denn gerade das Gegenteil, nämlich Teilhabe und gemeinschaftliche Weiterentwicklung dieser Ausgangspunkte, sind die Zielsetzung. workstation beteiligt sich regelmäßig an der Organisation und Durchführung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen, unterstützt Menschen bei der persönlichen Orientierung und Zielrealisation und rückt die Themen Arbeit, Lernen und Leben immer wieder in vielfältiger Weise in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Selbstverständnisses. So auch, indem Konzepte zu nachhaltigen Lern- und Beschäftigungsformen durch workstation bei verschiedenen lokalen Akteuren vorgestellt und eingereicht worden sind. workstation ist innerhalb eines Projekteverbunds von über 30 Projekten auf der Brache eines ausgedienten Eisenbahnreparaturwerks ansässig. Dieser Projekteverbund unter dem Namen RAW tempel e.V. möchte das innerstädtische Areal als Produktionsstätte von Kunst und Kultur, soziokulturellem Leben und Arbeiten nutzen und entwickeln.1

Neue Ideen zur Erwerbsarbeit in Lauchammer
Eine der größeren Veranstaltungen des vergangenen Jahres war die Projektwerkstatt Neue Ideen zur Erwerbsarbeit im September in Lauchhammer/Brandenburg, welche in Kooperation mit der Kontakt – und Beratungsstelle für die neuen Bundesländer und Berlin der Stiftung Mitarbeit und dem Haus der Möglichkeiten in Lauchhammer organisiert worden ist. Elf Initiativen aus allen Teilen Deutschlands trafen sich zum Erfahrungsaustausch auf Einladung der Stiftung Mitarbeit. Trotz sehr verschiedener Hintergrundsituationen bestand kein Zweifel daran, dass diese Art von Informationsaustausch zur Motivation, Wissenserweiterung und Vernetzung sehr wichtig ist. So wurde entschieden, eine solche Projektwerkstatt in jährlichem Rhythmus an wechselnden Orten stattfinden zu lassen. Im September 2001 werden sich Interessierte zum Thema „Neue Ideen schaffen Arbeit“ vom 14.-16. September in Dresden bei GALA treffen.2

Sozialistische Selbsthilfe Mülheim, Köln
Sicherlich schon ein Klassiker unter den Initiativen ist die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim in Köln, welche zusammen mit dem Institut für Neue Arbeit (INA) dort für kontinuierliche Bewegung und Diskussion rund um den Arbeitsbegriff sorgt. Seit über 20 Jahren wohnen, leben und arbeiten hier rund zwanzig Menschen vieler Altersstufen miteinander. Erwerbsarbeit, Selbstversorgung/Eigenarbeit und Projektentwicklung (calling) sind hier miteinander verknüpft. Alles, was der Gruppe wichtig ist, gilt als Arbeit. Möbel verkaufen und Wohnungsauflösungen machen, Essen kochen, Kinder betreuen und ein konkretes Projektkonzept mit zu entwickeln oder einen Artikel zu schreiben gelten hier als gleichwertige Arbeit. Die Ökonomie wird den Gemeinschaftsbedürfnissen untergeordnet, die Unabhängigkeit von staatlichen Fördertöpfen gewahrt. In diesem Rahmen fördert die SSM individuelle Selbstentfaltung und verantwortliches Handeln. Im Jahr 2000 wurde die SSM im Rahmen des Robert Jungk Preis NRW als „Zukunftsprojekt“ ausgezeichnet.3

Kastanienhof Marth
Unter dem Motto „Ballungsraum West trifft ländlichen Raum Ost“ wurde eine Kooperation mit der Lebens- und Agrarkulturellen Initiative Kastanienhof begonnen.4
Die Grundlage der Zusammenarbeit besteht darin, dass beide einen weitgehend gleichen Ansatz unter sehr verschiedenen Bedingungen zu realisieren suchen. Ziel ist, sich konkrete, gegenseitige Unterstützung zu geben und die verschiedenen Projekterfahrungen auszutauschen sowie auszuwerten.
Auf Initiative einiger Neue-Arbeit-AktivistInnen aus Bochum, Kassel, Berlin und Köln, fand im Juni 2000 in Köln ein Vernetzungstreffen für interessierte Initiativen statt. Die Notwendigkeit solcher Vernetzungsaktivitäten wurde bekräftigt, die Überbelastung vor allem bei den kleineren Projekten gewährt dafür jedoch nicht den notwendigen Freiraum.

Arbeitskreise Lokale Ökonomie Ottensen, Hamburg
Seit 1995 ist der Arbeitskreis Lokale Ökonomie e.V., Ottensen, Hamburg und der Stadtteilladen Neue Arbeit Ottensen aktiv. Der hier gegründete Umsonstladen mit dem Motto „zu schade zum Wegwerfen“ übt praktische Geldwirtschafts- und Konsumkritik. Der Laden erfreut sich zunehmender Beliebtheit und zieht die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien mehr und mehr auf sich. Die Öffnungszeiten des Ladens erweitern sich kontinuierlich, da viele der KundInnen von dem Angebot überzeugt sind und sich spontan zur Mitarbeit entschließen. Weitere Aktivitäten des Arbeitskreises sind ein PC- und Internetservice und die Gruppe Bewegung und Entspannung. Die Selbsthilfeeinrichtung ist für Erwerbstätige und Erwerbslose ein Ort offener Begegnungen und gibt Raum für freiwillige und selbstbestimmte Tätigkeit. So kann sich jedeR selbst an der Verbesserung der eigenen materiellen und psychosozialen Lebensbedingungen beteiligen, es ist ein Treffpunkt für Menschen verschiedener Altersgruppen und verschiedener sozialer Herkunft und gibt dadurch die Chance zum gegenseitigen Kennenlernen. Wichtige Grundsätze sind für die Beteiligten, sich Zeit zu lassen, „herauszufinden, was ich wirklich will“, und weiterhin die Tatsache, dass jedeR im gesellschaftlichen Prozess wichtig ist. Auch wird aufgerufen, sich gegenseitig zu fördern und zu helfen. Der Arbeitskreis trägt seine Kritik an der gegenwärtig herrschenden Sozial – und Arbeitsmarktpolitik in die gesellschaftliche Diskussion und gibt sich mit der Orientierung auf den 1. Arbeitsmarkt seitens Politik und Wirtschaft und der „Verwaltung von Erwerbslosigkeit“ nicht zufrieden. Menschen dürfen nicht in ihrer Passivität verharren, sondern benötigen Motivation und individuelle Unterstützung zur Verbesserung der persönlichen wie der gesellschaftlichen Lebenslage.5

Umsonstladen Bremen
In Anlehnung an den Hamburger Laden gibt es seit einigen Monaten auch den Umsonstladen Bremen. Die Bremer AktivistInnen nutzen die Erfahrungen aus Hamburg und planten gemeinsam die Eröffnung eines Ladens in Bremen. Erfahrungswerte aus Hamburg wurden mit den Ortsspezifika aus Bremen verknüpft und bieten nun auch Bremerinnen und Bremern die Möglichkeit, sich von den Konsummechanismen zu distanzieren, welche sie nicht länger unterstützen möchten. Die weiteren Aktivitäten sind zu erfragen. Für das Frühjahr 2001 ist in Berlin ein erstes Infotreffen mit Beteiligung aus Hamburg und Dresden geplant, um gemeinsam die Entwicklungsmöglichkeiten, basierend auf einer Vernetzung von Ressourcen, für weitere Umsonstläden zu erörtern.

Eigenart Mühlhausen
Der Verein Eigenart e.V. in Mühlhausen begann seine Aktivitäten ebenfalls wie der Hamburger Arbeitskreis bereits 1995. Ein altes Pfarrhaus wurde erworben und nach ökologischen Grundsätzen renoviert und instandgesetzt und bietet seitdem für Jugendliche und Erwachsene günstigen Wohn- und Arbeitsraum. Die Lebensweise im Haus richtet sich nach ökologischer Verträglichkeit, es bestehen Vereins- und Gemeinschaftsräume, Büroräume und Werkstätten. Der Wohnraum gliedert sich in WG-ähnliche Raumstrukturen sowie kleine Wohnungen. Selbstversorgung, Eigen- und Austauscharbeit sowie Raum für Selbstverwirklichung sind neben der Schaffung kultureller Angebote und der Etablierung als Kontakt- und Begegnungsstätte die Projektziele. Firmengrün-dungen im Bereich Lehmbau und Recycling sollen die Unabhängigkeit von öffentlichen Mitteln fördern.6

Arbeits- und Lebens-Akademie GALA Dresden
Den Aufbau einer ganzheitlichen Arbeits- und Lebens-Akademie GALA Dresden betreibt derzeit ein Dutzend Leute, die sich mindestens monatlich treffen, um der theoretischen Debatte um Arbeit perspektivisch eine pragmatische Glaubwürdigkeit und Praxisnähe zu verleihen. Arbeit ist das Gut, welches derzeit über die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben entscheidet. Dass diese Teilhabe für immer weniger Menschen möglich ist, wird durch Beschäftigung in und mit Maßnahmen zu retuschieren versucht. Doch die Mitglieder von GALA sehen in dieser Entwicklung auch Chancen zur Veränderung von dem, was unsere Gesellschaft in Lebensgefüge presst, die nur höchst selten den eigenen Vorstellungen von Leben entsprechen oder lebenswert sind. Die Unabhängigkeit von öffentlichen Geldern ist in Dresden ein vieldiskutiertes Thema, ein kleiner Ausweg aus der Abhängigkeit könnten die GALA-Aktien sein. Für nur zwei DM erwirbt mensch sich das Recht, an der Akademie mitzuwirken und aber vor allem die schriftliche Garantie, dass niemand der GALAristen Antwartschaften auf den Job des Aktienkäufers beansprucht. Wie die weitere Entwicklung von GALA verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen. Alle Beteiligten wollen bis Ende des Jahres 2001 irgendeine Form des konstruktiven Miteinanders gefunden haben oder sich ansonsten um gute Erfahrungen bereichert, auf andere Wege begeben.7

Haus der Möglichkeiten Lauchhammer
Das im Herbst 1998 aufgenommene Projekt Haus der Möglichkeiten Lauchhammer,8 welches aus einer Kooperation des Arbeitsministeriums Brandenburg mit den lokalen Arbeitsämtern, der WEQUA-Beschäftigungsgesellschaft und dem Konzept von Frithjof Bergmann hervorgegangen ist, kam durch die Aufnahme einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) mit zweijähriger Laufzeit zustande. Im Spätsommer letzten Jahres wurde die Verlängerung der ABM in neuer Besetzung für weitere zwei Jahre durchgesetzt. Im Verlaufe des ersten ABM-Projektes sind als konkret fassbare Ergebnisse eine Töpferei, einen Nähstube und ein Internetcafé entstanden. Weitaus weniger sichtbar und doch von viel weitreichender Wirkung sind die in diesen zwei Jahren gesammelten Erfahrungen der Beteiligten. So gründeten einige von ihnen zum Ende der ersten ABM den Verein Haus der Möglichkeiten Brandenburg, um das bereits Erarbeitete und Erfahrene nicht einfach wieder verschwinden zu lassen. Derzeitige Hauptaktivität des Vereins ist die Nutzung einer alten, denkmalsgeschützten Kirche für öffentliche Veranstaltungen. Hier finden Lesungen, Konzerte, Politdiskussionen und Feste statt, hier vermittelt sich auch über Lauchhammer hinaus Motivation und Machbarkeit für eine zufriedenstellende Lebenswelt.

Neue Arbeit für die Region Gotha
Innerhalb eines Arbeitsförderbetriebes wird seit einigen Monaten Raum und Verständnis für den Ansatz der Neuen Arbeit nach Frithjof Bergmann eingeräumt. Die Region weist wie viele ostdeutsche Regionen eine hohe Arbeitslosenquote auf, welche durch ABM und ähnliche Fördermaßnahmen auf ein etwas sozialverträglicheres Niveau heruntergedrückt wird. Dass diese Regulierung auch durch ein nachhaltig orientiertes Verständnis von Arbeit und Leben langfristig erreicht werden kann, darüber ist sich eine Gruppe engagierter Menschen aus Verwaltung, Wissenschaft und Betroffenen einig. Aus diesem Anlass wurde der Verein Neue Arbeit für die Region Gotha9 gegründet. Seitdem wird versucht, eine praktikable Zusammenarbeit von Arbeitsförderung und Wirtschaft herzustellen. Denn die Begrenzung der Arbeitsfördermaßnahmen gegenüber den Wirtschaftsunternehmen erschwert es enorm, über diesen Weg sich selbsttragende Unternehmensaktivitäten zu schaffen. Derzeit werden Lehmziegel per Hand hergestellt. Das Material stammt aus der Umgebung und soll somit auch die Kreisläufe der lokalen Ökonomie ankurbeln. Eine Automation der Herstellungsprozesse ist angestrebt, damit der Betrieb marktfähig wird und bleibt. Zu tun was jedeR Einzelne wirklich will bedeutet hier zunächst, dauerhafte Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Haus der Möglichkeiten Zschopau10 wurde am 28. September 2000 eröffnet.

Ökodorf Brodowin
Das Ökodorf Brodowin11 beteiligt sich an der Projektierung und Realisierung eines Biodomes und der Entwicklungs – und Lernstätte für Neue Arbeit. Zusammen mit den Landschaftsplanerinnen Anja Brüll und Grit Bürgow soll diese in Selbsthilfe aufgebaut und betrieben werden. Dieses Projekt soll die Verknüpfung von Neuer Arbeit und nachhaltiger Ressourcenwirtschaft demonstrieren. Daraus wird ein Kompetenzzentrum entstehen, welches den Erfahrungsaustausch mit Entwicklungsländern und Krisenregionen forciert. Der Demeter-Betrieb Brodowin in der Nähe von Berlin ist bereits jetzt Ziel für Besuchergruppen aus aller Welt. Von den hier entwickelten Konzepten und Impulsen können MultiplikatorInnen auf ihre Lokalsituationen dann das übertragen, was jeweils bei ihnen vor Ort sinnvoll ist.

Stiftungsinitiative für Neue Arbeit
Um das Konzept der Neuen Arbeit auch in Deutschland zu stärken, ist die Initiierung einer Stiftungsinitiative für Neue Arbeit12 geplant. Im Februar 2001 wird ein Treffen mit Stiftungen und Privatpersonen stattfinden. Das Konzept der Neuen Arbeit wird diskutiert werden und Initiativträger können ihre Ideen zur Förderung der Neuen Arbeit vortragen. Am 16. September 2000 wurden in Bochum im Rahmen des Stiftungstags der Gemeinnützigen Treuhandstelle verschiedene Aktivitäten im Bereich der Neuen Arbeit vorgestellt.

Enterprise – Brandenburg
Eine Initiative in Kooperation mit der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken in Bochum ist das Projekt enterprise – Brandenburg13. Es bietet über den GLS-Fonds für Neue Arbeit Startkapital für junge, erwerbslose Menschen. Das Projekt begleitet diese jungen Menschen bei der Gründung einer neigungsorientierten Selbständigkeit und ermöglicht ihnen die unkomplizierte Aufnahme von Kleinkrediten bis zu 12.000 DM. Die Verzinsung liegt bei fünf Prozent pro Jahr und einer Laufzeit bis zu fünf Jahren. Das Geld wird von regionalen Beiräten vergeben, die in Notfällen auch Stundungen und Streichungen von Schulden bewilligen können. Neben der Gemeinschaftsbank beteiligt sich das Brandenburger Jugendministerium.

Zentrum Neue Arbeit + Neue Möglichkeiten Kassel
Auch nach Auffassung des Kasseler Unternehmers Bernd Behrens müssen die Arbeitsstrukturen, die sich in den letzten 200 Jahren entwickelt haben, im Hinblick auf das neue Jahrtausend überdacht werden. Technologie und Kapital ermöglichen einen Lebensstandard, der neue Bedürfnisse und Erwartungen an Arbeit nach sich zieht. Bildung für alle schafft neue Möglichkeiten für neue Arbeit. Mehr Menschen streben Arbeit, Beschäftigung und Einkommen an. Sie wollen ihre Identität nicht in Arbeitssituationen verlieren, sondern entwickeln. Arbeit soll jederzeit für jeden Zeit- und Lebensrhythmus in Vielfalt von Form und Inhalt möglich sein. Arbeit für den eigenen Bedarf ist gleichwertig mit Erwerbsarbeit. Kompetenz, Qualität, Vernetzung, Wertschöpfung lösen Einzelkämpfer-Situationen und Kapital-Maximierung ab. Menschen erkennen, was sie wirklich wollen und können. Dazu setzen sie Technologien ein. Diese Vision ist inspiriert von Frithjof Bergmann, der diesen Weg zur Identität der Existenz aufzeigt. Die Kasseler Milleniumstage 1996 mit dem Thema New Work haben den Unternehmer bestärkt mit einem Projekt zu beginnen. Er hat im Dezember 1998 mit Freunden und Partnern innerhalb und ausserhalb der Region das Zentrum Neue Arbeit + Neue Möglichkeiten Kassel14 gegründet. Mit einem Startbudget von 100.000 DM wurden 1999 Open-Space-Veranstaltungen, der Innora-Innovationstreff im Raum der Möglichkeiten, eine Zukunftswerkstatt und Projektarbeiten durchgeführt. Bernd Behrens hat seine 100.000-DM-Budget-Zusage auch für das Jahr 2000 gegeben.

Informationen und Kontakte zu den Projekten
1     Informationen zum Projektverbund RAW tempel e.V. sind im Internet unter www.raw-ev.de oder unter Telefon 030-292 46 95 zu erhalten.
2     Informationen, Anmeldungen sowie eine Dokumentation der ersten Projektwerkstatt sind über die Stiftung Mitarbeit in Berlin zu beziehen: Ansprechpartnerin ist Christina Rastig, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel. 030/2041079, Fax: 030/42801061. Kontakt zur 1998 gegründeten workstation-Idee lässt sich telefonisch unter 030/ 61659907 herstellen. Das Eigenheim im web ist erreichbar unter http://home.snafu.de/workstation, mails landen unter work.station@berlin.de und sonstige Post ist an workstation im RAW, Revaler Str.99, 10245 Berlin zu adressieren. Bei Interesse ist ein newsletter per email zu beziehen: workstation subscribe
3    Zu erreichen sind SSM und INA in der Düsseldorfer Straße 74, in 51063 Köln, Tel. 0221- 640 31 52, Fax 640 31 98 Email: ina@link-lev.de, web: www.thur.de/philo./ina.htm. Über das INA ist die Neue Arbeit mailinglist zu beziehen: (anmelden unter listserv@link-lev.de, Betreff: subscribe ina-list). Ein Projekt, an dem sich INA und SSM seit geraumer Zeit beteiligen ist die Entwicklung der ehemaligen Industriebrache „Alter Güterbahnhof – Neue Arbeit für Mülheim“ in Zusammenarbeit mit der lokalen Agenda Köln: Es geht um die Gestaltung eines Stadtquartiers nach Kriterien der nachhaltigen Stadtentwicklung. Neue Arbeit führt Arbeiten und Leben, Wohnen und Wirtschaften mit dem Ziel sozialer, ökologischer und existenzsichernder Lebensqualität zusammen. Dazu wird eine Stadtteilgenossenschaft gegründet.
4    Lebens – und Agrarkulturellen Initiative Kastanienhof, Dorfstr. 52, 37318 Marth, Tel. 036081/60615, Fax 60618, Email: kastaninen hof@foni.net, Internet: www.kastanienhof-marth.de
5    Kontakt zum Stadtteilladen Neue Arbeit Ottensen: Nernstweg 10, 22765 Hamburg, Tel. 040 /39 906488 oder 040/39904180, Email: hkgw@vossnet. de.
6    Die aktuellen Infos zu den Aktivitäten von EigenArt e.V. sind in der Herrenstr. 20, in 99974 Ammern/ Thüringen, unter www. eigenartev .de, Telefon 03601/422415, oder per Elektropost eigenartev@web.de zu erfahren.
7    Zum aktuellen Stand des Projektes Arbeits- und Lebens-Akademien GAL Dresden: Peter Müller unter Tel. 0351-8027656 oder bei Ronald Blaschke unter Tel/ Fax. 0351/ 310117 oder unter der mailadresse sigus-casalina@t-online.de.
8    Haus der Möglichkeiten, Am Werk 4b, 01979 Lauchhammer,
Tel. 03574/ 892012
9    Mehr Informationen zum Verein Neue Arbeit für die Region Gotha e.V. sind bei Reinhard Voigt und Sabine Hoyer erhältlich: Südstraße 15, 99867 Gotha, Tel. 03621/737122
10    Kontakt zum Haus der Möglichkeiten Zschopau über Frau Kunz. Sie gibt Auskunft zu aktuellen und geplanten Aktivitäten: Witzschdorfstr. 15, 09405 Zschopau, Tel. 03725/ 459876
11    Informationen zum Stand der Entwicklungen des Ökodorf Brodowin vermittelt Grit Bürgow, Telefon 030/ 4492980
12    Die Stiftungsinitiative wird von Falk Zientz im Rahmen der Gemeinnützigen Treuhandstelle e.V. koordiniert. Tel. 0700/ 39943689, Email: falk@zientz.com.
13     Informationen zu enterprise Brandenburg über: Falk Zientz (Adresse siehe Anmerkung 12) oder bei enterprise direkt (Magdeburger Str. 15, 14770 Brandenburg, Tel. 03381/663402, www.iq-enterprise. de) zu erhalten.
14    Zentrum NeueArbeit + NeueMöglichkeiten Kassel: Die Anfragen zu diesem Projekt werden von Frau Domeij-Gaul entgegengenommen, Tel: 0561/8102-247, Fax: 0561/8102-270, Ihringshäuser Str. 153, 34125 Kassel, Email: neuarbeit-kassel@behrens.de oder im Internet unter www.neuearbeit-kassel.de. Frau Domeij- Gaul und Frau Hoyer aus Gotha sind derzeit dabei, Informationen für die Aktualisierung der homepage über new work und zu weiteren Vernetzungsaktivitäten zu sammeln und zu koordinieren. Eine homepage der Forschungsgruppe ZAREWI befindet sich unter www.zarewi.de und gewährt u.a. Einblick in wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Eigenarbeit.

 

Email: Frauke Hehl
Frauke Hehl, 32 Jahre, Leiterin der workstation – Ideenwerkstatt Berlin e.V., Schwerpunkt: Das Selbstverständnis von Arbeit in unserer Gesellschaft, Projekte zur Entwicklung eines veränderten Arbeitsverständnisses und Arbeitsbegriffs.

WEITERFÜHRENDE LINKS:
Projektverbund RAW tempel e.V. www.raw-ev.de
Stiftung Mirarbeit www.mitarbeit.de
Workstation http://home.snafu.de/workstation
SSM Kökn-Mühlem und Initative Neue Arbeit: www.thur.de/philo./ina.htm
Lebens – und Agrarkulturellen Initiative Kastanienhof: www.kastanienhof-marth.de
EigenArt e.V.:  www. eigenartev .de
Enterprise Brandenburg www.iq-enterprise. de
Zentrum NeueArbeit + Neue Möglichkeiten Kassel: unter www.neuearbeit-kassel.de.
Forschungsgruppe ZAREWI: www.zarewi.de
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